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AGITATION FREE - Portrait einer BandDie Band macht Pause· Das Jahr 1974 / 75 Nachdem Agitation Free im Streit um die Richtung, in die zu gehen sei, nun kurz vor der Auflösung stand, wollten wir zwei Sturköpfe Gustl und ich dann doch nicht aufgeben. Zunächst einmal konnten wir Lüül davon überzeugen, doch wenigstens temporär weiter mit uns zu arbeiten. Mit Harald Großkopf und Manfred Opitz fanden wir erst einmal Ersatz für Burghard und Höni. Als neues Instrument stieß Klaus Henrichs (Sax) von Os Mundi zu uns. Zunächst war also eine Neue, aber instabile Formation gefunden. In Udo Arndt von der Berliner Band Os Mundi, späterer Mitproduzent von Nina Hagen und Nena, mit dem ich in einer Wohngemeinschaft in der Berliner Bayernallee wohnte, hatten wir einen Verbündeten, denn der machte gerade eine Art Praktikum im Tonstudio des Evangelischen Rundfunkdienstes und lud uns permanent zu Aufnahmen ein, denn er mußte üben mit seinen Geräten umzugehen.
Leider ergab es sich, das ausgerechnet Lüül zu diesen Terminen immer in Frankreich weilte. So gibt es in dieser Formation keine Aufnahme mit ihm, wohl aber Photos. Gustl und ich machten aus der Not eine Tugend.
Musikalische Ausflüge in andere Welten haben bei Agitation Free Tradition. Das Zusammenspiel mit vielen anderen Musikern war Programm. So gab es zu allen Zeiten des Bestehens der Band Projekte z. B. im Bereich der E-Musik. Die, die in den Bereich des Jazzrock oder des Politrock gingen sind aber derzeit nie veröffentlicht worden, weil unsere damalige Plattenfirma eine Veröffentlichung ablehnte. Nichts desto Trotz haben wir viele solcher Projekte durchgeführt. Also sammelten wir wie gewohnt andere befreundete Musiker als Gäste und versuchten uns in anderen musikalischen Welten. Etliche Stücke sind aus dieser Zeit erhalten geblieben, aber erst 1999 veröffentlicht worden, Zeugen einer spaßigen Zeit mit unseren Freunden: Manfred Opitz, damals Keyborder der Band Metropolis Voller Stolz und Überzeugung präsentierten wir dann die Ergebnisse aus dem ERD-Tonstudio unserer Plattenfirma und begehrten Veröffentlichung. Es folgte eine herbe Enttäuschung! Man erklärte uns, das Ganze wäre zu kommerziell, nicht verkaufbar usw. Also versuchten wir einen Umweg, wir schickten Hartmut Geerken vom Goethe-Institut, den wir damals in Kairo kennengelernt hatten ein Band nach Kabul, Afghanistan, wo dieser derzeit Leiter des örtlichen Goethe-Institutes war, in der Hoffnung, er würde uns eine Tournee ermöglichen und dann würde, wie damals, unsere Plattenfirma Music Factory / Phonogram mitziehen und ein neues Album veröffentlichen. Copyright (c) Agitation Free. Alle Rechte vorbehalten. |